„So möchte ich auch mal reden können“ – Das dachte sich unser Gast Jan Ehlert bei seinem ersten Besuch im Debattierclub der Universität Tübingen. Im Gespräch mit Podcast-Redakteurin Franziska Walser verrät er, wieso er das Debattieren seither nicht mehr lassen kann und worauf es wirklich ankommt.
Jan Ehlert ist Debattenprofi. Er weiß, wie man bei Auseinandersetzungen sachlich bleibt und richtig argumentiert – egal, um welches Thema es geht. Auf Debattier-Wettbewerben räumte er mehrere Preise ab. Angefangen hatte für ihn alles während seiner Studienzeit in Tübingen, wo er den dortigen Debattierclub besuchte und sich in Wortgefechten mit anderen Studierenden übte.
Beim Debattieren gilt, was der römische Philosoph und Rhetoriker Cicero schon vor über 2000 Jahren wusste: „Reden lernt man nur durch Reden.“ Nach gleichem Prinzip schaffen Debattierclubs einen Ort zum Üben und Ausprobieren, allerdings mit festen Regeln. Die Sprecherinnen und Sprecher haben gerade einmal fünfzehn Minuten Zeit, um sich auf eine maximal sieben-minütige Rede vorzubereiten, in der sie versuchen, die Herzen des Publikums zu erobern. Manchmal müsse man auch gegen die eigene Überzeugung argumentieren, so Jan Ehlert, denn die Pro- und Contra-Positionen werden zugelost. Er betont zudem, wie wichtig es ist, das Publikum immer wieder einzubeziehen und eine Atmosphäre des Vertrauens zu schaffen: „Das sorgt dafür, das alles andere für mich viel leichter wird.“
Im Podcast erörtert Jan Ehlert außerdem, weshalb er durch regelmäßiges Debattieren weniger starke Meinungen entwickelt hat, warum Debatten im Netz meistens nicht funktionieren und welche Fähigkeiten er heute auch in alltägliche Diskussionen einbringen kann.
