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30. November 2018 / Basis-Info (I)

Ein besonderer Markt

Ihr Glück im Spiel haben die Menschen schon immer gerne herausgefordert. Mehr als jeder dritte Deutsche gibt laut einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung monatlich Geld für Glücksspiel aus. Rund 35 Milliarden Euro wurden 2016 auf dem Markt umgesetzt.

Auf der einen Seite ist der Glücksspielmarkt hochreguliert. Die 16 staatlichen Landeslotteriegesellschaften des Deutschen Lotto- und Totoblocks (DLTB) haben den Auftrag, die großen Lotterien unter Einhaltung von klar definierten Richtlinien anzubieten und durchzuführen. Auch für den Automatensektor gelten eindeutige Rahmenbedingungen. Auf der anderen Seite gibt es gerade im Sportwetten- und Onlinebereich einen großen nicht-regulierten sowie illegalen Markt.

 

In zwei Studien hat das Handelsblatt Research Institute den Glücksspielmarkt in Deutschland untersucht und die regulatorischen Herausforderungen der einzelnen Spielarten aufgezeigt. Im Fokus dabei stand auch der Lotteriesektor. Denn die Kreuze an den richtigen Stellen zu machen, ist eines der Lieblingsspiele der Deutschen. Am Spielsystem hat sich dabei in den vergangenen Jahren nicht viel geändert, an den Rahmenbedingungen und Marktgegebenheiten jedoch umso mehr. Ein wichtiger Aspekt ist die zunehmende Digitalisierung, die die Konsumgewohnheiten der Menschen verändert. Es stellt sich die Frage: Quo vadis, Lotteriemarkt?

 

Dass die großen Lotterien staatlich organisiert sind, ist in der Gesellschaft fest verankert. Denn zum einen zahlt es sich für die vielen Millionen Kunden der Landeslotteriegesellschaften jede Woche aus, die darauf vertrauen können, dass ihre Tipps garantiert in sicheren Händen sind. Zum anderen profitiert auch die Allgemeinheit durch das sogenannte Lotto-Prinzip von der Monopolstruktur. Dadurch ist sichergestellt, dass ein erheblicher Teil der Einnahmen der staatlichen Lotterien über Abgaben und Steuern für gemeinwohlorientierte Zwecke aufgewendet wird.

 

Der Anteil der Spieleinsätze, die auf diesem Weg an die gesellschaftlichen Träger in unserem Land fließen, ist weit höher als beispielsweise bei den Soziallotterien, die genauso wie die Sparlotterien nicht dem Monopol unterliegen, sondern im Gegensatz zum staatlichen Angebot von jedem privaten Anbieter mit einer Glücksspielkonzession betrieben werden können. Die besondere Stellung der großen Lotterien und warum diese sich nicht ohne gesellschaftliche Folgen frei auf dem Markt über Angebot und Nachfrage regulieren lassen, wird in den folgenden Wochen hier beleuchtet.

 

Das komplette Dokument „Basis-Info“ ist auch hier abrufbar.