Die aktuelle Pandemie trifft viele Wirtschaftszweige und Berufsgruppen hart. Besonders betroffen sind KünstlerInnen, MusikerInnen und selbständig Kreative jedes Genres. Auftritte, Shows, Konzerte, Ausstellungen, Kunstmessen, Festivals waren im Frühjahr komplett abgesagt, im Sommer fanden ein paar kleinere Events statt, und nun steht die gesamte Gesellschaft mitten im nächsten Teil-Lockdown. KünstlerInnen ohne festes Engagement trifft es besonders hart.
Vor allem die jüngeren MusikerInnen oder KünstlerInnen verdienen oft nur sehr wenig Geld und sind kaum in der Lage, Rücklagen zu bilden. So hat auch der Bundesverband Bildender Künstler (BBK) kürzlich in einer groß angelegten Studie zur wirtschaftlichen und sozialen Situation von KünstlerInnen gezeigt: Für sehr viele von ihnen ist eine prekäre wirtschaftliche Lage der Normalfall, auch schon vor Corona. Die Pandemie-Auswirkungen haben die Lage jedoch massiv verschärft. Deswegen hat WestLotto beschlossen, mit einer groß angelegten Aktion in der NRW-Kunstszene ein Zeichen zu setzen und die Aktion 500 x 500 für die NRW-Kultur zu starten.
Die Aktion 500×500€ für die NRW-Kultur
500 professionelle KünstlerInnen jedes Genres aus NRW reichen WestLotto jeweils einen drei- bis vierminütigen selbstproduzierten Clip ein. Dafür erhalten sie ein einmaliges Honorar von 500 Euro.
Wer ist mit „KünstlerInnen“ genau gemeint?
WestLotto beschränkt die Aktion nicht auf bestimmte Genres oder Sparten. Ob Bildende Kunst, (freie) Fotografie, Gesang, Komposition, Musik, Regie und Bühne, Schauspiel, Tanz, Pantomime, Performance: Diese Vielfalt ist Ausdruck der Kulturszene in NRW, die WestLotto so umfänglich wie möglich abbilden will. Deswegen ist jede/r freie Kulturschaffende/r mit Lebensmittelpunkt in NRW eingeladen.
Kann dann etwa einfach jeder mitmachen, der kreativ ist?
Die Aktion richtet sich zwar an alle kulturellen Genres, aber ausschließlich an freie Kulturschaffende, die auf professionellem Niveau unterwegs sind und den Großteil ihres Lebensunterhalts aus oder durch ihre Kunst bestreiten. Wer eine sozialversicherte Festanstellung in einem Ensemble o.ä. hat, fällt der Fairness halber raus. Wer nur nebenberuflich erwerbstätig ist (wie z. B. durch Klavierunterricht) oder wer bedingt durch die Pandemie einen Aushilfsjob angenommen hat, um nicht Hartz IV beantragen zu müssen, kann natürlich mitmachen. Ausgeschlossen sind auch Azubis oder Studierende (bis auf begründete Ausnahmefälle), MeisterschülerInnen hingegen sind i. O.
Was müssen die KünstlerInnen tun?
Jede/r der Kulturschaffenden erstellt einen Clip von ein paar Minuten mit dem eigenen Handy oder den eigenen technischen Mitteln. Es steht allen frei, ob sie sich selber vorstellen und etwas über ihre Arbeit und die konkrete augenblickliche Situation erzählen, ob sie eine eigene Performance zeigen oder ob sie eine Kostprobe geben, z. B. ein Gesangsstück. Die Ausgestaltung soll Teil eines kreativen Prozesses sein, deswegen werden keine Vorgaben gemacht – außer, dass Ton und Licht hinreichend sind, so dass der Clip später gerne vom Online-Publikum angeschaut wird. Es geht auch nicht darum, einen möglichst professionell produzierten Clip zu erstellen – ein aufgestelltes Handy reicht. Wer technisch versierter ist, kann sich natürlich auch gerne austoben.
Was passiert mit den Clips?
Alle Clips bleiben langfristig in einer Playlist „Systemrelevant sind wir alle“ auf YouTube auf der WestLotto-Seite abrufbar (www.youtube.com/westlotto).Außerdem macht WestLotto auf die Clips via Twitter, Facebook und Instagram aufmerksam. Eine kommerzielle Verwertung erfolgt nicht durch WestLotto. In ihrer Gesamtheit werden die Clips ein eindrucksvolles Bild der Vielfalt und Kre-ativität der kulturellen Szene in NRW bilden.
Wie werden die KünstlerInnen ausgewählt und wie mache ich mit?
Die 500 Förderungen werden nach dem Windhundprinzip vergeben: Wer sich unter der Mailadresse kultur@westlotto.de meldet und sich per Selbstauskunft und Gegencheck für die Unterstützung qualifiziert, kann sofort loslegen.